Am vergangenen Dienstag wurde das Gewaltpräventionsprojekt „Nicht mit mir!“ des Deutschen Ju-Jutsu-Verbands bei einer Feierstunde im Prinz-Carl-Palais in München, dem offiziellen Amtssitz des bayerischen Ministerpräsidenten, ausgezeichnet. Neben weiteren Initiativen aus Bayern und Baden-Württemberg wurde das Projekt vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz gegen Extremismus und Gewalt der Bundesregierung“ entsprechend gewürdigt. Die Ehrung nahmen für den Deutschen Ju-Jutsu-Verband Präsident Roland Köhler und Jugendlehrteammitglied Fritz Schweibold aus Furth bei Landshut entgegen. Laudatoren waren die bayerische Sozialministerin Emilia Müller, Frau Karin Seehofer, Ehefrau des Ministerpräsidenten, Herr Prof. Dr. Roland Eckert, Beiratsmitglied des Bündnisses und Frau Gabriele Fograscher, MdB und ebenfalls Mitglied im Beirat. Sie hoben jeweils die Besonderheiten der einzelnen Projekte hervor und lobten das zivilgesellschaftliche Engagement der Preisträger für gesamtgesellschaftliche Aufgaben und Belange.
Bei der Begrüßung durch den Leiter der Geschäftsstelle des Bündnisses, Dr. Gregor Rosenthal, wurde die Frage nach den Bedürfnissen der Zivilgesellschaft mit dem Schlagwort Prävention beantwortet. So kann u.a. interkulturelle Kompetenz vermittelt werden. Wichtig sind die Netzwerke und Institutionen vor Ort, die vom Bündnis und der Politik unterstützt werden können. Der Stellenwert der ausgezeichneten Projekte ist unbezahlbar. Das von der Bundesregierung gegründete Bündnis für Demokratie und Toleranz unterstützt zivilgesellschaftliche Aktivitäten im Bereich der praktischen Demokratie und Toleranzförderung. Dabei geht es nicht darum die „einzigartige“ Aktion zu finden, sondern die Vielfalt der geeigneten Maßnahmen zu zeigen. Gerade die in München ausgezeichneten Projekte stellen einen Querschnitt dieser Vielfalt dar.
Fritz Schweibold stellte in einem kurzen Interview das Projekt „Nicht mit mir!“ vor, ein durch den Deutschen Ju-Jutsu Verband initiiertes, deutschlandweites, bundeseinheitliches Präventions-, Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungskonzept. Ausgebildete, lizenzierte und fachkompetente Kursleiter mit entsprechender Erfahrung vermitteln das Konzept alters- und zielgruppenorientiert an die Kursteilnehmer. Das Kurssystem richtet sich an Kinder und Jugendliche. Besonderen Wert legen die Verantwortlichen dabei auf Nachhaltigkeit und das Aufgreifen aktueller gesellschaftlicher Phänomene und Entwicklungen.
In seiner Laudatio bekräftigte Herr Prof. Dr. Eckert den gesellschaftlichen Stellenwert von Gewaltprävention und wies auf das Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit hin, auf das alle Menschen in Deutschland ein Recht haben. Er berichtete, dass er selbst vor mehr als 60 Jahren einen Selbstverteidigungskurs besucht hat, was ihn nachhaltig geprägt und zu Selbstbewusstsein verholfen hat. Nach der offiziellen Preisverleihung und Übergabe der Urkunde für Engagement und Zivilcourage fand noch ein Empfang statt bei dem die Gelegenheit bestand alle Projekte kennenzulernen und mit den Preisträgern und Laudatoren zu sprechen. Für die beiden Vertreter des Ju-Jutsu-Verbands war es eine große Freude, dass sie von Kursleitern, Förderern, Schulleitern, Verbandsmitgliedern, Vertretern von Kommunen und Netzwerkpartnern zur Preisverleihung begleitet wurden.
Neben Annemarie Besold, Mitinitiatorin des Projekts und ihrem Ehemann Raimund, nahmen auch Rainer Riedel, Präsident des JJVB und Thomas Neu, Polizeireferent Bayern, und „Nicht mit mir!“-Kursleiter des Further Teams an der gelungenen und stilvollen Veranstaltung teil. Weiterhin waren Vertreter der Kommunalen Jugendarbeit von der Kurse und Seminare bezuschusst werden, des Kooperationspartners Weisser Ring, der Bayerischen Sportjugend, Schulleiterinnen von Schulen an denen die Kurse und Seminare seit vielen Jahren umgesetzt werden und der Alt- und aktuelle Bürgermeister der Gemeinde Furth anwesend.